JanaBlog: All is lost

(Aus der Reihe: Werbung, einflussreich.)

Plakate haben eine starke Wirkung und können diese geradezu

selbstzerstörerisch entfalten, wenn sie nicht einfach nur

freiwillig/unfreiwillig ironisch sind.

Während man sich als klassische Oper Reeperbahn-nah positionieren kann,...

...kann ein Plakat auch mal so richtig prägnant gelingen.
Hier stimmt Inhalt und Layout überein:

Plakate sind eines der wenigen Elemente in der nicht-virtuellen Welt, das uns noch echte Trends anzeigen kann.

Einer der größten Trends: Wir wollen natürlich Helden haben und noch besser:
uns als Helden fühlen.

Hier erhält man immerhin als nachhaltiger Einkäufer offiziell die Bezeichnung "Held" :

Man kann das Wort Helden natürlich jetzt relativ wahllos für alles benutzen, zum Beispiel in einer Englisch-Sprachschule :

Oder das Heldentum anders und sehr zeitgemäß ausdrücken – denn wollen wir nicht gerade in diesen Zeiten die Guten sein? Und sich gleichzeitig ehrgeizige Ziele setzen:

Da kommen wir schon zur Ironie.

Richtig wirkt Ironie nur, wenn der Betrachter sie auch als solche erkennt:

Verunsichert ist man, wenn nicht klar ist, ob die Versprechungen nicht doch ernst gemeint sind:

Richtig riskant ist es, wenn man sich zu weit vorwagt (oder eine externe, ahnungslose Werbeagentur engagiert?):

Von der Elbphilharmonie haben bestimmt schon alle gehört. Wie häufig die Eröffnung verschoben wurde, und wie weit über das ursprüngliche Budget hinausgeschossen wurde.

Nachdem es also so lange gedauert hat, dass keiner mehr wirklich glaubte dass die Elbphilharmonie eröffnet wird, ist es vielleicht ein klein wenig
unsensibel diese Werbung zu schalten:

Und eine komplette Pleite ist für JanaBlog dieses Plakat.

Erst einmal ist es toll, weil es wirklich auffällt:

Aber schaut genau hin, wofür es eigentlich wirbt! Für ein Zukunftscamp, also das konstruktive Nachdenken über eine hoffentlich noch nicht verlorene Zukunft!