Donnerstag, 18. Juni 2015

Reise-Trance

(Aus der Reihe: Best of JanaBlog)






Die Reise-Trance hat mich wieder mal voll erwischt, den Nüsschen willenlos ausgeliefert.

Wie macht ihr das?

Reise-Trance:

Letzthin war ich wieder mal mit einem innerdeutschen Flug unterwegs, höchstens ein Stündchen Flugzeit. Unglaublich viel Schlaf nachzuholen hatte ich an dem Tag, also nahm ich mir vor: Flug durchschlafen!
-- Start: Ich schlafe.
Dann weckt mich 
ein siebter Sinn: Der Service-Wagen der Flugbegleiter setzt sich in Bewegung!

Reise-Trance-Dilemma: Schlafen? Trinken? Essen? Vielleicht sogar eine kleine SCHOKOLADE geschenkt bekommen?

Und obwohl wirklich keine Gefahr bestand, dass ich in der nächsten Zeit verdurste oder gar verhungere, tat ich das, was die Reise-Trance diktiert:
Ich blieb wach, um das "Geschenkte" mitzunehmen, und brachte mich um den kostbaren Schlaf.

In dem Moment, in dem man den Flughafen betritt, wird man quasi willenlos. Genauso folgsam, wie man sich durch die Security schieben lässt, nimmt man alles entgegen, was sich bietet: erst die Zeitungen und dann: alles von Tomatensaft über Nüsschen bis zu pappigen Brötchen oder Schoko-Herzen...

Verwandt: Bahn-Picknik-Attacken: sofort nach Losfahren des Zuges die Stullen/Schokoriegel verschlingen!


Woher kommt's?

Ich glaube nicht, dass die Reise-Trance nur eine Art

-Urlaubs-Gefühl ist („Es ist eine Aus-Zeit, und das will ich auch daran merken, dass ich mir alles Mögliche gönne!")

Oder dass es ausschließlich das Gefühl des

-"Geschenkt" ist (oder das rationalere Gefühlt von: "Wenn ich es schon bezahlt habe, will ich alles mitnehmen").

Sehr ursprünglich und existenziell wäre natürlich

- die Angst, nicht bald wieder etwas zu essen zu bekommen. Immerhin geht jede Reise ins Ungewisse!
(Diese Angst ist übrigens immer wieder berechtigt. Insbesondere wer mit der Deutschen Bahn reist, bekommt (ohnehin) nichts geschenkt. Und er muss routinemäßig damit rechnen, dass es („ausnahmsweise) keinen Gastro-Betrieb oder gar Gastro-Wagen gibt. Vor allem aber ist durchaus wahrscheinlich, dass er entweder stundenlang irgendwo auf der Strecke liegen bleibt oder wegen Kälte im Winter oder Hitze im Sommer jeweils entweder viele Zusatz-Kalorien oder Wasser benötigen wird. (Dies ist kein Bericht aus der Vergangenheit! Bereits jetzt in diesem Bisher-Nicht-Sommer 2015 sind laut Zeugenaussagen am ersten Tag mit 30°C die ersten Klimaanlagen bei der Bahn zusammengebrochen!))


Vor allem aber ist es ja vielleicht ein natürliches 

Bedürfnis nach Geborgenheit in der Fremde.

Die von Mutti geschmierte Stulle im Zug und all die Süßigkeiten unterwegs sind ja die in Brot und Zucker verkörperte liebevolle Zuwendung.

Ersatzweise ist es eben die klitzekleine Tüte mit Gummibärchen auf dem Hotel-Kopfkissen, zu der man instinktiv greift, sobald man allein weit weg von Zuhause ein steriles Hotelzimmer betritt.

Hut ab also vor allen Vielflieger/Viel-Reisenden,
die so häufig den Reise-Trance-Versuchungen ausgesetzt sind und es dennoch schaffen, ihre Linie zu halten!!!






Für diejenigen, die nicht so routiniert sind und die Reise-Trance wenigstens teilweise überlisten wollen hier

die JanaBlog-Buchempfehlung:

„Maximum Willpower“ von Kelly McGonigal.

Übergeht einfach all die Willenskraft-Bücher der letzten Jahre, dieses hat den allerneuesten Forschungsstand!


Dies ist die leicht überarbeitete Fassung des bereits am 27.2.2012 erschienenen Posts von JanaBlog


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