Freitag, 16. Januar 2015

Warum China?








Im Smog tanzende Chinesinnen mit Smartphone.
Plakat des Schauspielhauses Hamburg
zu einer Veranstaltung, die sich mit der
Zukunft der Welt beschäftigt, ohne chinesische
Beteiligung aber mit einem chinesischen Plakat.
Wenn ihr 

- vorbereitet sein wollt auf den großen Einfluss und die Art der Chinesen,* 

- das Zivilisierte an unserer Gesellschaft und das Wort Gemeinsinn so richtig genießen und bewahren wollt, 

- ein Pressefoto des Jahres, pardon Blogfoto des Jahres sehen wollt,

dann seid ihr hier richtig.

Warum sollte man überhaupt nach China reisen? 
Wenn es dort doch so "emotional unfreundlich sei"?
Wenn man nicht muss?

Wo doch dort in (immer nur gemeint:Mainland-)China emotional die
"gefühlte allgegenwärtige Wand der Gleichgültigkeit" 
und Smog herrscht, sich alle gegenseitig übervorteilen und im Verkehr gefährden, 




Wo es tatsächlich auch laut Experten so zu sein scheint: 
"Es hält sich in China niemand an Gesetze. Es ist für jeden normal, keine Steuern zu zahlen, die Steuern zu hinterziehen. ...... Es ist für jeden im Straßenverkehr normal, obwohl es Regeln gibt, auf der völlig falschen Seite zu fahren und eigentlich alle zu gefährden."**

Dorthin fahren? 
Sich überhaupt einen Reisebericht anhören?
Da winken so einige ab. 

Warum es so nah an sich rankommen lassen?

Aus dem Tibetischen Tempel in Peking
Weil 
die Chinesischen Welt-Mitbürger bereits unser aller Nachbarn sind. (Auch klassisch: In JanaBlogs Viertel in Deutschland beginnen die ersten Familien einzuziehen, um ihren Kindern eine gute Ausbildung zu ermöglichen.)

Weil 
wir rein menschlich ein Gefühl dafür bekommen wollen
- mit wem unsere Kinder konkurrieren, 
- wer unsere Grundstücke und Wohnungen aufkauft, 
- wer unsere Geldpolitik beeinflusst,
- mit wem wir die größten Geschäfte machen, 
- wer unsere Firmen übernimmt, 
und nicht zuletzt: 
Wer über die Weltpolitik unser Schicksal immer stärker mitbestimmen wird.

Wie können wir uns verstehen und gut zusammenarbeiten? Sich an gemeinsame Regeln halten, an Vereinbarungen? Konstruktive kreative Lösungen für dringliche weltweite wie auch lokale Probleme gemeinsam finden?

Und ihr werdet jetzt vielleicht sagen:
Das bisschen emotionale Gleichgültigkeit?
(Das bisschen mangelnder Selbsterhaltungstrieb, Geldorientierung, gegenseitige Übervorteilung, Unzuverlässigkeit bei Absprachen?)

Warum soll das so schlimm oder relevant sein?

Und:
"Na und, bei uns in Deutschland nehmen es doch auch viele nicht so genau...
Hatte mir doch in Berlin jemand letztens eine Delle ins Auto gefahren, ohne die Polizei zu rufen oder Zettel zu hinterlassen. Immer mehr laufen die Leute einfach los über die Straße und gefährden andere.*** Alle lassen ohne Zögern schwarz arbeiten und Studenten schauen ausschließlich raubkopierte Filme..."

Und manche gehen gerne hin und bleiben in China. Die Atmosphäre dort erzeugt das Gefühl einer geradezu kindlichen Freiheit "sich nicht zu benehmen, nicht gehorchen zu müssen" ****. Selbst als Tourist beginnt man sehr schnell auch sich grob zu verhalten aus dem Eindruck heraus: sonst werde ich hier überrollt, das sehe ich nun schon überhaupt nicht ein!

Jedoch:
Fehlender Gemeinsinn destabilisiert nicht nur intern ein Land, sondern hat bei einem so riesigen bedeutenden Land wie China auch 

Folgen für Wirtschafts- und Außenpolitik und damit für jeden einzelnen von uns. 

Der sensationelle wirtschaftliche Aufstieg Chinas wird irgendwann sein Ende haben. Wie wird die nächste satte Generation ohne Werte (jenseits von Geld und Einfluss durch Korruption) sich verhalten? Welche Führungskräfte, Unternehmer, Immobilienmagnate, Politiker wird sie hervorbringen?

JanaBlog ist mit diesen Sorgen übrigens völlig auf einer Linie mit der regierenden chinesischen Partei. 
Die will nicht nur mit TV-Werbekampagnen das schlimme Benehmen von chinesischen Touristengruppen im Ausland verbessern. Sondern sie versucht
mit Konfuzianismus-Kampagnen mehr Werte-Bewusstsein in die Bevölkerung zu bringen:

Experten drücken das so aus:

"......Ein moralisches Fundament müsse her, eine geistige Heimat für die Nation, so die Regierung. Durch das Studium des konfuzianischen Schriftguts könnten die Chinesen wieder „lernen, Mensch zu sein"“.*****

"Die heute von Konfuzius überlieferten Lehren betonen Rechtschaffenheit, Treue und in diesem Zusammenhang ganz besonders die Verehrung der Ahnen. Dazu die Respektierung der Anderen sowie Disziplin und ein absolut hierarchisches Gesellschafts- und Politikmodell. Damit soll das Grundziel des Philosophen erreicht werden: Harmonie in der Gesellschaft und im Kosmos." ******

Bei aller Kritik die es an diesem Ansatz gibt, auf den ersten Blick erscheint es dem Touristen JanaBlog sehr erstrebenswert. 

Und dafür, wie ernst es der Partei im Augenblick mit Konfuzius ist, hier ein 
starkes Indiz aus dem November 2014:

Gerade als JanaBlog im zentralen konfuzianischen Tempel in Peking weilte, feierten dort vor dem Haupttempel die Jungen Pioniere Chinas ein wichtiges Ritual. Ob es die Abnahme des Pionier-Eides oder eine Vergabe von Auszeichnungen war, konnte JanaBlog nicht genau erkennen. 



Die Pionier-Uniformen als Gegensatz zu diesem altertümlichen Tempelareal sahen eigenartig aus,





Allerdings gab ausgerechnet Mode, und zwar die westlich englisch beschriftete Mode fast
subversiv einen Ausblick auf eine mögliche neue Zukunft.

Denn nach dem Ritual wurden die Pionier-Gruppen noch vor der Konfuzius-Statue aufwändig aufgestellt und fotografiert:




Eine der Lehrerinnen dirigierte die Aufstellung der Uniformierten, vor der Gruppe stehend. Sie trug einen Strickmantel, ganz entspannt und zugleich schick zum feierlichen Anlass. Und plötzlich drehte sie sich um und man sah

diese Aufschrift 
(Achtung, (das selbst ernannte) "Pressefoto/Blogfoto des Jahres 2014", von JanaBlog!):














* In diesem Text: nicht Chinesen generell, sondern immer nur Mainland China gemeint!!!
Zitat des Sinologen und Lyrikers Professor Wolfgang Kubin in "Rückbesinnung auf die Lehre der Harmonie" von Margarete Blümel, Deutschlandfunk 
**** persönliche Expat-Berichte und z.B. Jan Aschen: "Überleben unter 1.3 Milliarden Irren" http://chinaist.wordpress.com/
***** "Rückbesinnung auf die Lehre der Harmonie" von Margarete Blümel,
****** "Konfuzius kehrt nach China zurück" von Ellen Hofmann, Arte



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