Freitag, 23. August 2013

Geschenk? Hab ich schon.





Diese Löwin gibt ihr Geburtstagsgeschenk bestimmt nicht wieder her.
(Verzeiht die Fotoqualität, abfotografiert aus
dem Glaskasten/Fotos des Zoos Eberswalde).


Ihr schenkt etwas, was der Beschenkte schon hat - was tut ihr?

Macht ihr auch große Worte über "Ersatz" und dann verläuft es irgendwie im Sande?

Meist sagt man doch schon während des Schenkens: 
"Ich hoffe, du hast es noch nicht." 


Und dann: 
"Oh, dann gib es mir mit, dann bekommst du etwas anderes nachgeliefert".

Nehmt ihr es sofort zurück oder "vergesst" es auf der Party?
Wie häufig spendiert ihr wirklich ein Ersatz-Geschenk?
Schickt ihr es nach?

Bei einer Hochzeit? Vermutlich, ja unbedingt.
Aber bei einem simplen Geburtstag? Oder Weihnachten?

Denkt ihr fünf Minuten nach der Feier noch ernsthaft daran, ein neues Geschenk nachzuliefern?

Spricht euch jemals jemand wieder darauf an?

Wie häufig habt ihr es selbst als Beschenkte erlebt? Und erinnert euch noch daran?

Oder ganz anders:
Sollte das Geburtstagskind aus Rücksicht auf seine Gäste lügen und so tun, als ob es das Buch noch nicht hätte?
In einem Knigge des formvollendeten Gastgebers könnte so etwas stehen.
Andererseits wollen alle (zumindest in Deutschland), dass man ehrlich ist....
Aber irgendwie ist doch auch der Schenkende nicht schuld, dass der Feiernde den Gegenstand schon hat, oder???

Verwandte Situation:
Ihr seid eingeladen, und wenn ihr nicht kommt, scheint allgemein zu gelten: Ihr müsst nichts schenken.
Manchmal habt ihr aber vielleicht schon ein Geschenk besorgt. Ihr konntet nicht zur Party kommen, also – – behaltet ihr's, oder?
Oder schickt ihr es dem Geburtstagskind nach?

Vermutlich nicht.

Aber - wenn es dabei nicht gerade um reine Höflichkeits-Geschenke geht (die Weinflasche für den Nachbars-Geburtstag)- :
Wie passt das zu unserer populären Auffassung des "selbstlosen" liebevollen Geschenks?
Denn ist das nicht eine klare Austausch-Mentalität - also: Bewirtung auf Party gegen Geschenk?
Oder wenigstens:
Schenken nur befristet für wenige Stunden und sobald der Weihnachtsabend vorbei ist, liebevolle Geschenk-Gedanken vorbei?
Natürlich ist das völlig legitim und denkbar (In Japan beispielsweise ist die Austausch-Qualität von Geschenken das weitaus normalere, da scheint sich das individuelle, ohne Gegenleistung gedachte Geschenk erst jetzt zusätzlich zu verbreiten.).

Aber würden wir es auch ganz "offiziell" zugeben?


Habt ihr schon mal mit jemandem über nicht nachgelieferte Geschenke gesprochen?

Oder ist das eins der unauffälligen Tabus unseres Zusammenlebens?

Zumindest darüber dürfen wir aber vielleicht reden:

Was passiert nach dem großmütigen Satz (..." du bekommst es nachgeliefert....")
mit dem "falschen"/ohne Party ungeschenkten Geschenk?

Gebt ihr es im Laden zurück?

Schenkt es jemandem anderen?

Verkauft es auf eBay?

Vergammelt es in einem Regal wartend auf denjenigen, zu dem das Geschenk dereinst passen könnte, was natürlich nie passiert, weil das Geschenk selbstverständlich so persönlich ausgesucht ist, dass es nicht einfach übertragbar ist?


JanaBlog will allerdings gerne berichten, dass sie zwar selbst einen vermutlich blinden Fleck auf der Schenker-Seite hat, als Beschenkte aber tatsächlich (nicht immer, aber) wunderbare Geschenke nachgeliefert bekommt.
Und letzthin ist JanaBlog eine bezaubernde neue Variante des "Hab ich schon" passiert:

Nicht nur bekam sie zu einem Geburtstag genau ihre (schon vorhandene) derzeitige Lieblings-Musik und Lieblings-Buch geschenkt, sondern an einem Weihnachtsabend passierte es gleich zweimal(!!), dass sie exakt das gleiche schenkte (ein Spiel, ein Buch) wie ihr die Gegenseite(?)/Schenk-Partner(?) unter den Weihnachtsbaum legten. Und zwar diejenigen Titel, die man jeweils selber kannte und schätzte und einfach teilen wollte.
Das ist doch das schönste überhaupt. Welch ein Zeichen der Verbundenheit, dass man so ähnlichen Geschmack hat und den zu Beschenkenden so gut einschätzt, dass man so treffsicher das Richtige schenken konnte!

Da stellen sich die Fragen nach "Was tun mit dem schon vorhandenen Geschenk" plötzlich gar nicht mehr und man lacht gemeinsam und freut sich einfach!








Heißt „Erregungskurven“, und ist ganz normal im Buchhandel erhältlich, auch als E-Book, und international (JanaBlog-Leser in den USA aufgepasst)!

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