Dienstag, 14. Mai 2013

Wie im Fernsehen, nur in echt.







Verbrechen verhindern statt geschehen lassen. Das geht jetzt!
Dank eines Computerprogramms halten sich nun Polizisten genau dort auf, wo höchstwahrscheinlich etwas Kriminelles passieren wird. Denn das Programm, gefüttert mit Unmengen von Daten, berechnet Prognosen, wann und wo die größte Gefahr etwa für Raub und Einbruch besteht*.
Die Polizisten, per Smartphones und Tablets immer auf dem neuesten Stand, sollen vor allem durch ihre Präsenz abschrecken und Verbrechen rechtzeitig stoppen.

Tötungsdelikte sind (noch) ausgeschlossen. Das übernimmt bisher nur die TV-Serie "Person of Interest" (gleichnamig im deutschen TV) in der ein Überwachungsprogramm Personen anzeigt, die bald Täter oder Opfer eines Tötungsdelikts werden. Den Helden der Serie obliegt es dann, die Tötung zu verhindern.


In Santa Cruz und immer mehr US amerikanischen Großstädten wird nun dieses Predictive Policing ("Vorausschauende Polizeiarbeit") so erfolgreich eingesetzt, dass schon im ersten Jahr die Zahl der Festnahmen um 56% zugenommen und Einbrüche um 11%, Autodiebstähle um 8% abnahmen, während in den angrenzenden Städten die Kriminalität stieg**.

In Deutschland träumen wir noch von so etwas.
Oder eher nicht.
Wir haben Angst vor der Sammlung der Daten.
Und wir bauen fleißig die Kriminalpolizei ab***, trotz steigender Einbruchszahlen. Aufklärungsrate 6%, also de facto Null.

Aber wenn man sich als Einbrecher in Deutschland nicht gemütlich auf diese Nicht-Aufklärungsrate verlassen könnte, sondern auf frischer Tat ertappt würde (oder Angst davor haben müsste), das wäre schon was, oder?

Übrigens: Wer ausprobieren will, wie es sich anfühlt, vollkommen entspannt durch die Welt zu gehen, ohne jede Angst vor Kriminalität, dem empfiehlt JanaBlog einen Besuch in Japan, ruhig mitten in Tokio: http://janablog1.blogspot.de/2012/11/tokio-geheim.html




Wie seht ihr das?
Wie wichtig ist euch ein größeres Gefühl der Sicherheit, der Entspannung
versus
Sammlung von Beobachtungs-Daten seitens der Computer?

Eure Antwort darauf:
Wie sehr wird sie davon beeinflusst, ob ihr bereits Opfer eines Verbrechens geworden seid?
Wie nah müsste eine Straftat in eurer Umgebung/Bekanntenkreis passieren, um diese Frage anders zu beantworten?


(Dabei ist übrigens wichtig: Es ist nicht ersichtlich, dass personenbezogene Daten für das Predictive Policing notwendig wären.
Wie ein Spiegel-Online-Leser sagte: Wenn man beim Predictive Policing ein schlechtes Gefühl hat, dann "könnte man ja mit gleicher Begründung auch das Statistische Bundesamt, das Scoring der Schufa, oder gleich die Kalkulation von Versicherungsbeiträgen auf Basis von statistischen Auswertungen abschaffen.")











*Entwickelt wurde es maßgeblich von zwei Professoren, dem Computerwissenschaftler George Mohler und dem auf Verbrechensszenarien spezialisierten Anthropologen Jeffrey Brantingham. Die beiden Datenexperten Mohler und Brantingham haben eine Firma gegründet und vermarkten ihren Analyse-Service unter dem Namen PredPol weltweit.
***zuletzt am 13.5.2013 überall in der Presse, zum Beispiel: http://www.abendblatt.de/politik/deutschland/article116112079/Hamburg-sicherer-als-Berlin-Koeln-und-Frankfurt.html


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